Fast 25 Jahre lang, ein Vierteljahrhundert, habe ich versucht, in der Meditation meinen Geist zu kontrollieren. „Yo can‘t control your mind with your mind“, sagt Mark Whitwell.
Ich bin gefühlt Jahre am Boden gesessen, Zen-Meditation, Vipassana-Meditation, Buddhistische Meditation, Lehrer um Lehrer, Jahr um Jahr. Kämpfte in Ausbildungen um 4 Uhr morgens gegen den Schlaf, schlich mich aus der warmen Umarmung meiner kleinen Kinder um „meinen Geist zu beruhigen“, starrte Wände an, wiederholte Mantren. Wahrscheinlich wurde ich sogar ziemlich gut darin, meine Gedanken und Gefühle zu beobachten, zumindest kann ich ziemlich lange still sitzen.
„Mein Kampf“ könnte wohl nicht nur meine Meditation heissen, sondern die von vielen da draussen.
Ich hab aufgehört und das war nicht mal einfach, zu sehr bin ich indoktriniert worden, dass Meditation die Krönung von allem sei. Von was bitte?
No meditation.
Heute kann ich da sitzen, an meinem Lieblingsplätzli, den Blick schweifen lassen, atmen tu ich sowieso, weil mein Körper weiss ja was zu tun ist, und einfach geniessen, wie schön die Welt (und mein Geist) doch ist und wenn meine Kinder rufen, stören sie mich nicht in etwas Höherem, Wichtigerem, das ich anstrebe zu erreichen, sondern ich bin: da, für sie – gibt es etwas wichtigeres?
Ich muss niergenwo mehr hin, nichts üben, nichts kontrollieren, ich darf endlich einfach das sein was ich bin: ich.