Heute mit Halloween und dem alten keltischen Fest Samhain (und morgen Allerheiligen) treten wir nun endgültig in die dunkle Zeit ein, für die Kelten begann jetzt das neue Jahr, etwas geht zu Ende und etwas beginnt. 

Es ist meine Lieblingsjahreszeit und ich freue mich sehr auf die kommenden Wochen, bis schliesslich das Licht wieder geboren wird. Vielleicht ist es weil ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin, verbunden mit den Jahreszeiten (und ihren Festen) zu leben ist mir sehr wichtig. Ich glaube, nur wenn wir wieder mehr im Rhythmus mit der Natur leben, werden wir unseren inneren Einklang wieder finden, und nicht wenn wir im Winter nach Bali fliegen und rund ums Jahr Treibhausgemüse essen und die Nacht zum Tag machen.

Früher zogen um diese Zeit im Freiburger Seeland bereits die Nebelschwaden um die Häuser, auf den kahlen Feldern versammelten sich die Krähen, das war mir gar nicht unheimlich, denn in der Küche prasselte das Holzfeuer im Herd und wir assen um den grossen Tisch versammelt, was der Sommer uns geschenkt hatte und gelagert im Keller uns über den Winter versorgen würde.

Von Halloween wussten wir damals noch nichts, dass nun aber die Erntezeit vorbei war und der Winter beginnen würde sehr wohl. Nicht nur damals, vor der globalisierten Massenkultur, begann eine Übergangszeit, eine in ihrer Kargheit und Dunkelheit magische Zwischenzeit. Vielleicht fühle ich mich jetzt so wohl, da ich sowieso mit einem Fuss in der Anderswelt zu Hause bin, wo die Grenzen verwischen, ich fürchte die Geister nicht, sie beleben meine Nächte und wir unterhalten uns.

Leider hat die moderne Gesellschaft ihre Wurzeln verloren und vergessen, weshalb viele Menschen sich so abgetrennt und verloren fühlen. Halloween und Samhain haben sich der heutigen Gesellschaft angepasst, sind aber eigentlich uralte europäische Feste. Ich bin dankbar, dass ich mit durch und mit meinen Kindern die Feste dieser Zeit nochmals bewusst erleben durfte, Chilbi, Herbstmesse, Halloween, Räbelichtli, Martinstag …

Es sind nicht unheimliche Tage, sondern eine Zeit der inneren Einkehr, es sind auch die Seelen unserer Ahnen und überhaupt des Todes, dem wir jetzt gedenken dürfen, aber was sich meldet sind nicht ferne Geister sondern unsere eigenen verborgenen Seelenanteile, die wir noch nicht leben, sie lassen uns nicht schlafen, wir fürchten uns nicht vor der Dunkelheit sondern vor dem eigenen Licht, das scheinen würde, würden wir wirklich ganz leben, wer wir sind. Alles hat seine Ordnung.

Was du jetzt tun kannst (Inner Work):

-verbinde dich mit deinen Wurzeln

-erinnere dich an deine Ahnen

-reflektiere über deine Sterblichkeit (Shavasana)

-lass Altes los (so wie die Bäume jetzt die Blätter loslassen)